Quelle: ComputerPartner MÜNCHEN: Jeder kennt es: Wenn man den Fernseher einschaltet, läuft der
Spielfilm bereits, man hat die Nachrichten verpaßt oder man findet in die Talkshow gegen
Ende der Sendung keinen rechten Einstieg mehr. Ärgernisse, die dank des TV-Servers
aber schon bald der Vergangenheit angehören sollen.
Dem Zuschauer einen gewissen Einfluß auf das Fernsehprogramm ermöglichen - dieses Ziel
strebt die FAST TV Server AG mit ihrer ersten Lösung für den Home-TV-Bereich an. Der TV-Server
wird dabei an einen herkömmlichen Fernseher angeschlossen und dient als digitales,
nonlineares Aufzeichnungsgerät, das die Sendungen auf einer Festplatte statt auf einer
Videokassette speichert. Nach Angaben des Herstellers, einer gemeinsamen Neugründung der
FAST Multimedia AG und der Interpersonal Computing GmbH, ergeben sich dadurch für die
Zuschauer eine Reihe von Vorteilen.
Beispielsweise seien sie nunmehr in der Lage, das Live-TV-Programm einfach anzuhalten,
wenn gerade ihr Telefon klingelt, sie aber nichts von der aktuellen Sendung verpassen
wollen. Der TV-Server speichert das laufende Geschehen und gibt es
zeitversetzt wieder. Ebenso ist es möglich, sich jederzeit die Wiederholung einer Szene
anzusehen. Des weiteren ist das neue Produkt mit zwei unabhängigen Aufzeichnungskanälen
und einem Wiedergabekanal ausgestattet. Dadurch ließen sich zwei Sendungen parallel
aufzeichnen oder aber gleichzeitig eine aufnehmen und eine abspielen.
Als Speicherkapazität gibt der Hersteller maximal 30 Stunden an. Deutlich weniger,
höchstens 120 Minuten, beträgt der Pufferspeicher des Geräts. Diese Zeit reicht aber,
um zum Beispiel einen gerade gesehenen Spielfilms auch noch nach dessen Ende zu speichern.
Schließlich ist noch der "Electronic Program Guide" (EPG) erwähnenswert. Über
diese "elektronische Fernsehzeitung" kann der Benutzer eine Auswahl der
gewünschten Sendungen vornehmen - und zwar über die Fernbedienung direkt am TV-Server
oder über die Intemet-Seite des EPG. Letzteres ist von jedem Internet-Zugang weltweit
möglich, die Übertragung der Programmierung erfolgt über das normale Fernsehsignal.
Nach den Vorstellungen des Herstellers muß sich der normale Fernsehzuschauer also nicht
mehr abhetzen, um rechtzeitig zu einer Sendung zu Hause zu sein.
Beim TV-Server kommt eine MPEG2-Kompressionstechnologie
zum Einsatz. Anschlüsse zu analogen und digitalen Geräten wie Videorekorder, Camcorder
oder PC liegen ebenfalls vor. Über den PC lassen sich beispielsweise einzelne
Aufzeichnungen auf DVI's archivieren. Der Zwölfzentimeter-LCD-Farbbildschirm auf der
Vorderseite des Geräts zeigt auf Wunsch ein zweites Fernsehprogramm.
Der Hersteller hebt hervor, daß außer den Anschaffungskosten keine weiteren Gebühren
anfallen und auch kein Telefon- und Internet-Anschluß am TV-Server
erforderlich ist. (tö) |